Der Krampus ist vielleicht die populärste, berüchtigste, mysthischste, aber auch umstrittenste Brauchtumsfigur in Österreich. Denn nichts bringt sogenannte "Krampusfanaten" mehr ins streiten, als das Thema "Krampus oder Percht"!!
Der Krampus ist ein östlich-alpenländischer Brauch und tritt ausschließlich in der Zeit vom 5.12. als Begleiter des heiligen Nikolauses auf. Die Perchten treiben ihr Unwesen im Jänner um die bösen Geister des Winters zu vertreiben.
Leider wird dieser Fakt von vielen Menschen vergessen, die unseren Brauchtum pflegen wollen.
Ursprünglich war bzw ist der Krampus ein Teil der Perchten gewesen, deren Ursprünge sich in der dunklen Geschichte der Menschheit verlieren. Die Inquisition der Kirche schaffte damals diesen Brauch ab, da es verboten war sich als Teufel zu verkleiden.
Später besann sich die Kirche und ging auf die Bräuche der Menschen mehr ein, um die Menschen auf einem friedlicheren Weg zu bekehren. So "christianisierten" sie das Perchtenlaufen, indem die Perchten in Krampus verwandelten, die fortan als Diener des heiligen Nikolauses auftraten. Der Krampusbrauchtum entwickelte sich, so wie wir ihn heute kennen, aus dem religösen Kirchen- und Stubenspiel im 17. Jhdt.
Es wird leider Gottes auch oft der Umstand vergessen, dass der Krampus nicht nur da ist um unartige Kinder zu bestrafen.
Was viele nicht wissen, ist, dass die Menschen durch die Schläge von Weidenruten und Pferdeschwänzen "fruchtbar" geschlagen werden sollen. Natürlich nicht mit verletzenden Schlägen.
Der Krampus ist keinesfalls eine rein österreichische Erscheinung. So kommt er unteranderem auch in Ungarn, Tschechien, Kroatien und in Teilen von Norditalien vor. Ein sehr ähnlicher Brauch sind die Buttnmandl im Berchtesgadener Land und das Klausentreiben im Allgäu und der Schweiz.
Der Name stammt ursprünglich aus dem mittelhochdeutschem "Krampen" (Kralle) oder aus dem bayrischen Krampn, das soviel wie etwas Lebloses, Vertrocknetes, Verblühtes bedeutet.